Als Kind muss ich schon gesagt haben, dass ich einmal als Erzieherin arbeiten möchte. Zwischendrin fand ich dann den Beruf der Architekt*in aber auch sehr spannend. Schlussendlich bin ich dann doch im Kindergarten gelandet.
Mein erstes Jahr habe ich in einer kleinen ländlichen Einrichtung verbracht und schnell festgestellt, dass dieses traditionelle "Gruppenkonzept" nichts für mich ist. Ab da an, war ich immer in großen Kitas mit vielen Mitarbeiter*innen. Fasziniert haben mich schon immer Einrichtungen, die es "anders" machten - ich wollte schon immer mit Kindern so arbeiten, wie man es heute "bedürfnisorientiert" nennt. Immer wieder habe ich mir im Alltag die Frage gestellt, ob ich richtig bin "Muss das so sein? Warum müssen alle 25 Kinder diesen doofen Igel basteln? Und warum muss ich mit den Kindern basteln, obwohl ich basteln nicht mag?!"
Irgendwann bin ich dann auf das infans-Konzept und die offene Arbeit gestoßen. Was soll ich sagen ?! Ich war fasziniert ! Von einem neuen Blick auf das Kind, von Beobachtungsarbeit die wirklich Sinn macht, von einer wertschätzenden Haltung dem Thema und Interesse des einzelnen Kindes aus. Ab diesem Moment war mir klar, dass ich nur noch so arbeiten möchte.
Und heute, nach 14 Jahren Kita-Alltag in verschiedenen Positionen, bin ich aus dem täglichen Geschäft raus. Meine Leitungstätigkeit habe ich aufgegeben, um Kitateams zu unterstützen und zu begleiten. Was aber tief verwurzelt bleibt ist meine Haltung.
Und mein Ziel ist klar - gute pädagogische Arbeit funktioniert nur dann, wenn wir Kinder ernst nehmen, ihre Bedürfnisse wirklich sehen, uns im Team regelmäßig über das individuelle Kind austauschen und unsere pädagogische Arbeit nach heutiger Pädagogik ausrichten.
Alles hat seine Zeit - aber "Das haben wir schon immer so gemacht!" - diese Zeit ist nun wirklich vorbei. Also lasst uns gemeinsam bedürfnisorientierte, achtsame und partizipative Wege mit Kindern gehen.
DENN: Unser Alltag ist ihre Kindheit !
Daniela Faller - Oktober 2023
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